Geistliche Grundlagen


„Jesus Christus schämte sich nicht, uns Brüder zu heißen“(Hebr. 2.11), daher stammt unser Name. Der Gottes- und Menschensohn erniedrigte sich so sehr, dass ER uns gleich wurde, doch ohne Sünde, um uns aus der Versklavung unter Sünde und Tod zu retten. Deshalb gehört unser Leben IHM; deshalb sehen wir uns berufen, IHM in ganzer Hingabe zu dienen und uns gebrauchen zu lassen zur Ausweitung seines Reiches in dieser Welt.

„Seht zu, daß euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig" (Kol.2,8f).

Diese Verse stehen auf dem Grundstein unseres Mutterhauses. Wir sind geprägt von dem lutherischen Verständnis der Heiligen Schrift und schätzen die lutherischen Bekenntnisschriften. Aus diesem Grund zählen wir auch zur Evangelisch- Lutherischen Kirche. Durch unsere Berufung in die Nachfolge Jesu Christi gehören wir zum Leib Christi, zu seiner weltweiten Gemeinde aus allen Konfessionen.

Weil wir SEIN Eigentum sind, wollen wir IHM auch da gehorchen, wo Menschen etwas anderes von uns fordern wollen oder erwarten (Apostelgeschichte 5,29).

 

Jeder Mensch ist erlösungsbedürftig

„Das Dichten und Trachten des Menschen ist böse von Jugend an“ (1. Mose 6,5 / 8,21).

„Ich weiß, dass in mir, so wie ich von Natur aus bin, nichts Gutes wohnt. Das Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht, denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ (Römer 7,18f).

Allein die Heilige Schrift

Im Gegensatz zu allen Religionen zeigt uns die Bibel die Verlorenheit jedes Menschen ohne Jesus Christus auf. Ihre Mitte und Kernaussage ist das großartige Rettungsangebot Gottes, das ohne Ausnahme jedem Menschen gilt. Wer sich Jesus Christus anvertraut, wird von IHM gerettet (Johannes 3,16). Alles, was wir zur Rettung und zu einem Leben im Heil benötigen, finden wir in der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments. Gott hat sich uns endgültig geoffenbart in seinem Sohn Jesus Christus. Wir brauchen daneben oder dazu keine anderen Offenbarungsquellen.

Christus allein

Jesus Christus, wahrer Gott von Ewigkeit, hat in seiner Selbsterniedrigung, seinem Leben und Sterben als wahrer Mensch alle Voraussetzungen für unsere Rettung geschaffen. Ohne die persönliche Annahme seiner Erlösertat am Kreuz bleiben wir von Sünde und Tod versklavte Menschen. Der himmlische Vater hat sich in der Auferstehung Jesu zu dessen Sühnetod bekannt. Als der erhöhte Herr (nach der „Himmelfahrt“) lebt Christus in völliger Einheit mit dem himmlischen Vater. Er ist im Heiligen Geist gegenwärtig und allen nahe, die IHN anrufen. Er ist die Mitte der Heiligen Schrift und hilft uns, die Schrift recht zu verstehen.

Allein aus dem Glauben

„Glauben“ bedeutet im griechischen Urtext „vertrauen, sich anvertrauen“ (pisteuein). Es ist immer bezogen auf eine Person. In der Bibel meint „Glauben“ die persönliche Beziehung zum lebendigen Gott. Solches Vertrauen kann nur in einer gepflegten Beziehung wachsen. Durch das Gespräch mit Gott (Hören und Reden) können wir Erfahrungen mit dem auferstandenen Herrn machen. So kann Christusglaube wachsen. Der Glaube an Jesus Christus ist keineswegs ein bloßes „Für-wahr-halten“ von biblischen Wahrheiten.

Es gibt keine andere Möglichkeit, gerettet zu werden und zu bleiben als das aktive Vertrauensverhältnis zu Gott in Jesus Christus. Glauben nach biblischem Verständnis heißt also, auf die Realität des allgegenwärtigen, auferstandenen und erhöhten Jesus Christus (auf den Heiligen Geist) so zu vertrauen, dass wir immer und überall mit ihm sprechen.

Allein aus Gnade

Allein durch die Gnade Gottes finden wir in die Glaubensbeziehung zu Jesus Christus. Darin allein liegt die Rettung aus der Verlorenheit unserer menschlichen Natur (Versklavung durch die Sünde und den Tod). Erfahrbar wird diese Rettung jedem, der sein Leben Jesus Christus anvertraut und in einer lebendigen Beziehung zu ihm lebt. Unverdient und bedingungslos erfährt der Mensch, der im Gebet Jesus Christus in sein Leben einlädt, die Gnade solcher Rettung. Egal, wie verloren oder verkommen ein Menschenleben war oder ist, Jesus Christus kann und will es retten und neu machen. Es gilt nur, diese unverdiente Gnade anzunehmen.

Die heilige Taufe

Die einmalige Taufe bestätigt uns, dass wir dazu ermächtigt und bestimmt sind, als Glieder am Leib Christi zu leben. Bei jeder Entscheidung, die wir treffen, soll sich zeigen, dass der „alte Adam“ in uns täglich ersäuft wird und der neue Mensch in Christus zum Vorschein kommt.

Das Heilige Abendmahl

bestätigt uns immer wieder, dass es nicht von der Klarheit unseres Verstehens und von unserer Zuverlässigkeit abhängt, ob Christi Opfertod für uns wirksam ist, sondern dass wir einfach glauben dürfen, was Jesu Worte sagen. „Glaubst du, so hast du“ (Luther).

Allgemeines Priestertum aller Glaubenden

Heilsvermittler (Retter) ist allein Jesus Christus. Er ist auch unser Fürsprecher in den Dimensionen Gottes, der uns als unser Hoherpriester vor dem himmlischen Vater vertritt. Er bedarf keiner Stellvertreter auf Erden. Pfarrer oder Bischöfe können kein Heil vermitteln, sondern sollen IHN bezeugen.

Jeder Mensch, der in ein Vertrauensverhältnis zu Jesus Christus getreten ist, wurde freigekauft von der Sklaverei der Sünde durch den stellvertretenden Erlösertod Jesu am Kreuz. Damit empfängt er Verantwortung und Auftrag, Zeuge für seinen Retter zu sein vor anderen Menschen. Er lädt sie dazu ein, sich ebenfalls retten zu lassen; fürbittend tritt er für sie ein, damit auch sie in der Vertrauensbindung zu Jesus Christus bleiben. Dieser Zeugen- und Fürbittdienst ist unser priesterlicher Auftrag als Christen.

Gleichzeitig macht uns das persönliche Vertrauensverhältnis zu Jesus Christus unabhängig von Menschen und Menschenmeinungen. Wir sind somit nicht nur Priester, sondern auch Könige (Offenbarung1,6 und 1. Petrus 2,9), d.h. wir dürfen und sollen kindlich abhängig von Gott, aber königlich unabhängig von Menschen und deren Meinungen sein.